Anna Zassimova Pianistin

Programm

Ticketpreis: CHF 75

Start Ticketverkauf: 12. Juni 2023

https://annazassimova.com

Anna Zassimova ist eine Pianistin, wie sie heute nur selten anzutreffen ist. Man könnte sich gut vorstellen, dass sie aus einer Erzählung des 19. Jahrhundert entsprungen ist. Ihr Klavierspiel prägt leidenschaftliche Intensität, große Geschmeidigkeit und innere Spannung, die sie mit einem unvergleichlichen Wissen und einfühlenden Verständnis der Werke verbindet.

Der erste Teil dieses Konzerts umfasst Klavierstücke romantischer Komponisten, die teils durch stilisierte Elemente der osteuropäischen Folklore ein reizvolles Kolorit zeigen: darunter die „Ungarische Melodie“ D 817, die der junge Franz Schubert für die 19-jährige Comtesse Caroline von Esterházy während seines Sommeraufenthalts auf Schloss Zeléz (heute Slowakei) komponierte. Und nach ausgewählten Mazurken von Frédéric Chopin, in denen der gebürtige Pole den Geist dieses schwerblütigen Tanzes der Masuren in melancholischen Nuancen reflektiert, erklingt seine Polonaise-Fantaisie in As-Dur op. 61: Chopins letzte und originellste Auseinandersetzung mit diesem ursprünglichen Schreittanz polnischer Würdenträger, von dem Chopin ab 1834 in Paris mindestens sieben Klavier-Varianten komponierte.

Der zweite Teil des Abends ist ausschließlich französischer Musik gewidmet. Die intensive Gefühlswelt der Romantik wird hier mit einem impressionistischen Feuerwerk der Klangfarben vereint.

“In der Klaviermusik ist kein Platz für Firlefanz“, schrieb Gabriel Fauré 1910 an seine Frau Marie. Und das übertrug er konsequent auf sein Schaffen. Faurés enorme melodische Gabe, leidenschaftliche und intime Lyrik, Raffinesse der Harmonie und der Form bestechen sofort jeden Zuhörer und überschreiten trotzdem nie die Grenze einer edlen, fast reservierten Haltung. Diese Musik wirkt stark – und zugleich fast zerbrechlich in ihrer Schönheit.
Werke des zeitgenössischen französischen Komponisten Christophe Sirodeau wurden international ausgezeichnet, so auch 2002 beim Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Danach erschien sein Lied „L’étoile“ nach Versen von Arthur Rimbaud bei der Universal Edition in Wien. Trotz ihrer Modernität lässt seine Musik immer die Anknüpfung an die Musiktradition der Vergangenheit spüren. Nie eine ausgedachte Formel, der um jeden Preis gefolgt sein muss, sondern poetische Klangwelt, emotionale Intensität und französisch-elegante Klarheit und Knappheit der Aussage zeichnen seinen Stil aus.
Mit den drei Sätzen Pagodes, La soirée dans Grenade (Ein Abend in Granada) und Jardins sous la pluie (Gärten im Regen) lässt Debussy im Zyklus Estampes in Bildern eine Welt aus poetischen Landschaften und fernen Ländern entstehen. Er komponierte diese Musik 1903 während eines Sommeraufenthalts in Bichain im nördlichen Burgund. Von dort schrieb er in einem Brief: „Wenn man sich Reisen nicht leisten kann, muss man sie durch Fantasie ersetzen.“ Im virtuosen Schlusssatz knüpft er an seine zukunftsweisenden Images aus dem Jahr 1894 an.

Programm:

Franz Schubert (1797-1828)
Allegretto in c D 915
Ungarische Melodie D 817

Franz 
Liszt (1811-1886)
Sonetto 123 del Petrarca
(Année de Pèlerinage II, Nr. 6)

Robert Schumann (1810-1856) / Franz LISZT
Widmung (Liebeslied) aus «Myrthen Op. 25

Frederic Chopin (1810-1849)
Mazurkas Op. 41 Nr.1 e-Moll & Nr. 3 As-Dur
Polonaise-Fantaisie Op. 61 As-Dur 

Pause

Gabriel Fauré (1845-1924)
Barcarolle Op. 26 Nr.1 a-moll
4. Nocturne Op. 36 Es-Dur
Impromptu Op. 34 Nr. 3 As-Dur
Christophe Sirodeau (*1970)
Ricercar und Postludium Op. 76 für Klavier
Claude Debussy (1862-1918)
– Estampes
– Pagodes
– La Soirée dans Grenade
– Jardins sous la pluie