Im ersten «Director’s Cut» der neuen Saison empfängt Daniel Hope den Pianisten Menahem Pressler. Die beiden haben jahrelang im Beaux Arts Trio miteinander musiziert – nun sprechen sie über die Musik, das Leben und unsere Welt.

Daniel Hope und Menahem Pressler verbindet eine lange musikalische Freundschaft. Über 50 Jahre lang hat das legendäre Beaux Arts Trio mit seinen expressiv-romantischen Interpretationen die Musiklandschaft aufgerüttelt. Das Trio hat sich bis zu seiner Auflösung im Jahre 2009 immer wieder erneuert, 2002 wechselte auch der Geiger: Der junge Daniel Hope übernahm damals die Position an der Seite des einzigen ständigen Musikers des Beaux Arts Trio, Menahem Pressler.

Pressler wurde 1923 in Magdeburg geborenen, seine polnisch-jüdische Abstammung zwang ihn zur Flucht aus Nazi-Deutschland. 1938 gelangte er mit seiner Familie nach Palästina und emigrierte von dort im Jahre 1940 in die USA. Hier rief er 1955 das Beaux Arts Trio ins Leben.

«Es gibt Musiker, die man bewundert», sagt Hope über seinen ehemaligen Trio-Partner Pressler, «aber es gibt Menschen, für die man noch viel mehr empfindet. Menahem ist einer dieser Menschen für mich. Ein Freund, bei dem ich eine unendliche Dankbarkeit spüre, dass wir so viele gemeinsame musikalische Momente miteinander erlebt haben und dass ich weiterhin so viel von ihm lernen darf.»

In der Reihe «Director’s Cut» geht es nicht nur um die Musik. ZKO-Music-Director Daniel Hope trifft regelmässig Menschen aus dem öffentlichen Leben, um mit ihnen über den Zusammenhang von Musik und Gesellschaft zu debattieren. Auch auf letzterem Feld hat jemand wie Pressler viel zu erzählen: Sein Leben war stark von der Welt geprägt, in die er als Jude in Deutschland geboren wurde. Die Flucht, die Schattenseiten der Menschen und ihre ewige Sehnsucht nach Liebe und Vergebung, all das sind Lebensthemen von Pressler. Er selber findet viele Antworten in der Musik. Sie ist für ihn eine Möglichkeit, das Unausdrückbare auszudrücken.

«Ich freue mich unheimlich, Menahem beim ‹Director’s Cut› zu treffen», sagt Hope, «weil ich weiss, wie spannend es ist, ihm beim Denken zuzuhören. Mit seinen Worten über die Musik verfolgt er immer nur ein Ziel: unsere Kunst zu feiern und uns bewusst zu machen, wie dankbar wir sein können, an ihr teilhaben zu dürfen.»

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