Die Opera Box ist angelaufen. Der Text sitzt, alle Lieder sind einstudiert und die ersten Vorstellungen waren ein voller Erfolg. Doch welcher Aufwand steckt hinter so einer Produktion? Wie läuft eine Probe ab? Wir haben für Sie hinter die Kulissen geschaut.

Schon beim Eintreten ins Foyer ist die gute Stimmung klar spürbar. Einer nach dem anderen treffen die Sänger ein und werden von den bereits Anwesenden überschwänglich begrüsst. Viele kennen sich schon jahrelang und haben oft miteinander auf der Bühne gestanden. Die Freude, gemeinsam an der Opera Box mitzuwirken, ist ihnen anzumerken. Gespräche werden so ausgiebig geführt, dass die Probe erst einige Minuten nach offiziellem Beginn anfängt: Nur einige wenige Darsteller waren rechtzeitig im Saal anwesend…

Paul Suter, der Regie führt, richtet sich gleich zu Beginn ans Ensemble. Er erklärt kurz, welcher Teil des Stücks als erstes geprobt wird. Die trockenen organisatorischen Informationen, die er weitergeben muss, sind so mit Humor gespickt, dass auch die Solisten in der hintersten Reihe aufmerksam zuhören. Und dann geht die Probe los: Zuerst wird musikalisch geprobt. Die Sänger und Sängerinnen verteilen sich auf der Bühne. Begleitet von Petros Bakalakos am Klavier proben sie denselben Ausschnitt gleich mehrmals hintereinander, bis dieser wirklich sitzt.

Anschliessend kommen auch die Darsteller zum Zug. Für die szenische Probe verteilen sich alle im Saal – was seine Zeit in Anspruch nimmt, denn zuerst muss erörtert werden, wer an welchem Punkt stehen soll. Schon beim ersten Durchlauf wird der Probenbesucher überrascht: Ein Solist steigt die Treppe herab, läuft direkt durchs Publikum, und nimmt Blickkontakt auf mit den Zuschauern. Sogleich fühlt man sich mitten im Stück. Ach, Paris…

Die Darsteller dürfen übrigens in der Umsetzung des Stücks wesentlich mitreden. Paul Suter lässt ihnen die Freiheit, in einem gewissen Rahmen selbst zu entscheiden, wie sie ihre Rolle gestalten. An diesem Abend wird eine Szene am Bahnhof geprobt. Die Anweisung lautet nur: «Tut das, was ihr sonst am Bahnhof auch tun würdet.» Dies führt zu ganz lustigen Situationen. Einige rennen gestresst durch den Saal, andere schauen auf die Uhr, wieder andere suchen auf der Anzeigetafel ihr Abfahrtsgleis. Und die Opera Box wäre ja nicht das, was sie ist, wenn nicht auch die Moderne Einzug ins Stück halten würde: Auch auf dem Smartphone werden Zugverbindungen gesucht.

Zu viel sei jedoch an dieser Stelle nicht verraten. Warum die Mitwirkenden in einer Szene mit dem Smartphone Selfies schiessen und weshalb Geld durch die Luft fliegt, sehen Sie in den Opera Box Aufführungen.

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