In einem Kammerorchester zu spielen, war immer ihr Traum. Die Violinistin Arlette Meier-Hock über ihr grösstes Vorbild, das Musizieren mit der Familie und die Arbeit im Garten.
Arlette, man hört dich beim ZKO mal bei den ersten, mal bei den zweiten Geigen …

Genau, ich spiele immer dort, wo das Orchester jemanden braucht. Dabei muss ich mich stets auf die jeweilige Gruppe einstellen. Das ist eine gute Schulung und hält mich flexibel. Mit dem ZKO zu spielen, macht unglaublich Spass. Ich bin sehr glücklich, denn es war immer mein Traum, Teil eines Kammerorchesters zu sein.

Eine andere Karriere kam für dich nie infrage?

Eigentlich nicht. Ich war als Kind von Geigen umgeben und habe meinen Vater, der erster Konzertmeister beim SWR Symphonieorchester war, wahnsinnig bewundert. Als Wunderkind hätte er das Zeug für eine Solistenkarriere gehabt, doch er wollte lieber im Orchester spielen und hat auch eine Orchesterschule gegründet. Diese Freude am Miteinander-Musizieren, am Miteinander-Atmen hat er mir weitergegeben. Es ging mir nie darum, im Rampenlicht zu stehen. Ich schätze es vielmehr, mit anderen etwas auf die Beine zu stellen. Diese Leidenschaft darf ich heute beim ZKO und in weiteren Formationen ausleben – als Konzertmeisterin beim Orchesterverein Zürich, als Zuzügerin im Tonhalle- und Opernhaus-Orchester sowie in verschiedenen Kammermusikensembles.

Dein Mann, Oboist Kurt Meier, spielte vor seiner Pensionierung ebenfalls beim ZKO und ihr tratet oft gemeinsam auf. Wie ist das, wenn Privat- und Arbeitsleben so verbunden sind?

Es gibt Leute, die finden das schwierig, bei uns hat es aber wunderbar geklappt. Ich freute mich immer, mit Kurt gemeinsam zu proben und dass wir dann die Mittagspause gemeinsam verbringen konnten. Auch zuhause war Musik natürlich Thema. Unsere Kinder haben zwar andere Berufe gewählt, es lernten aber beide Instrumente. Kürzlich habe ich mit meiner Tochter an einer Hochzeit gespielt – das war toll.

Welche Dinge begeistern dich neben Familie und Musik?

Ich sehe gerne, wie in meinem grossen Garten alles spriesst und wächst. Bei Konzerten bleibt am Ende ja nichts Sichtbares übrig. Kaum ist das eine Programm gespielt, blättert man schon wieder durch neue Noten. In meinem Garten aber sehe ich das Rosenbeet, das ich angelegt habe. Im März, April werde ich immer ganz nervös, wenn es darum geht, neue Setzlinge zu pflanzen (lacht). (Interview: Simone Pflüger)

Das Interview lesen Sie auch im aktuellen OPUS.

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