Am 4. Dezember begab sich das Zürcher Kammerorchester auf die Spuren des «Fin de Siècle». Eine Zeit, in der Komponisten wie Edvard Grieg, Maurice Ravel, Edward Elgar oder Ernest Chausson auf der Suche nach neuen Klängen für das kommende Jahrhundert waren. Das Zürcher Kammerorchester, Daniel Hope und die Pianistin Lise de la Salle zeichneten ein gefühlsvolles Stimmungsbild der damaligen Lebenswelt.
Bei dem gestrigen Konzert in der Tonhalle Maag Zürich begeisterte das Zürcher Kammerorchester gemeinsam mit Music Director Daniel Hope das Publikum mit einem musikalischen Spaziergang durch das Europa im Umbruch Ende des 19 Jahrhunderts. Den Anfang machte dabei die Suite im alten Stil op. 40 in G-Dur «Aus Holbergs Zeit» von Edvard Grieg unter der Leitung von Konzertmeister Willi Zimmermann. Die fünf Sätze forderten dabei ganz unterschiedliche Spielweisen – mal leicht und tänzerisch wie im zweiten Satz, einer Sarabande oder auch besinnlich und ruhig wie im Andante religioso.
Für das nächste Werk betrat dann auch Music Director Daniel Hope die Bühne und ergänzte so das Orchester für das Stück «Pavane pour une infante défunte» von Maurice Ravel in der Fassung für Violine und Streichorchester. Die würdevolle und bedächtige Komposition Ravels soll an einen historisch-spanischen Tanz einer kindlichen Prinzessin erinnern.
Bevor es mit dem letzten Stück vor der Pause weiterging, erfolgte ein kleiner Umbau. So wurde Platz für das Quartett geschaffen, bestehend aus Daniel Hope und den drei Stimmführern des Orchesters, die durch das «Introduction and Allegro op. 47 g-Moll» von Edward Elgar führten.
Nach der Pause betrat dann zusätzlich die Solisten Lise de la Salle die Bühne, die ihr Können auf dem Klavier in vier Sätzen des D-Dur-Konzerts op. 21 von Ernest Chausson eindrucksvoll präsentierte. Sie wurde mit tosendem Applaus überschüttet und kam nicht umhin, eine Zugabe von Debussy zu spielen.
Ein Konzert, das den Zuhörerinnen und Zuhörer sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird – und seinen Nachhall auch im Gaumen findet. Im Einklang mit dem Saisonmotto des Zürcher Kammerorchesters «Musik für die Sinne» erhielten nämlich alle Konzertbesucher eine Genussbox mit Leckerbissen unterschiedlicher Geschmacksrichtungen. So können die fünf Sätze von Griegs Suite zuhause nochmals genossen werden – wer weiss, vielleicht geht auch Musik durch den Magen …