Für Avi Avital ist die Mandoline ein Instrument im wahrsten Sinn des Wortes, sie ist ein Werkzeug, mit dem er Kontinente, Epochen und kulturelle Welten erobert: Klezmer oder Bach-Adaptionen, Improvisationen slawischer Musik oder die Neutöner unserer Zeit, Jazz oder Klassik. Egal, mit welcher Musik sich Avi Avital beschäftigt, stets kratzt er an den Grenzen der Klangmöglichkeiten. In seinem Programm mit dem Zürcher Kammerorchester geht es ihm nun darum, den Geist Venedigs einzufangen und das musikalische Genie Antonio Vivaldi neu zu fassen.

Zugegeben, Avi Avital ist nicht der erste Musiker, der in Antonio Vivaldi einen barocken Rocker sieht, einen Popstar, einen Komponisten, dem es in erster Linie darum ging, seine Zuhörer zu packen, für den die Kirchen und die Welt hauptsächlich eines waren: ein grosses Theater, ein akustisches Spektakel. «Vivaldi», sagt der Mandolinen-Spieler, «wäre heute vielleicht ein DJ.» Für Avital liegt das Genie des Komponisten in seiner Unverfrorenheit. Der «rote Priester» von Venedig, wie man Vivaldi wegen seiner Kirchenlaufbahn und seiner roten Haare nannte, ist für ihn nicht nur der Erfinder der «Vier Jahreszeiten», sondern des Beats im Barock. Der Mandolinen-Meister lässt hören, dass Vivaldi tatsächlich unser Zeitgenosse sein kann: ein Aufrüttler, ein Rhythmus-Enthusiast, ein Quer-Musiker!

Der ganze Bericht lesen Sie in OPUS III.

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