Anlässlich der traditionellen Silvester- und Neujahrskonzerte in Luzern und Zürich wandelte das Zürcher Kammerorchester zusammen mit den Ausnahmekünstlern Vesselina Kasarova und Richard Galliano nicht nur physisch zwischen den Jahren, sondern auch musikalisch zwischen zwei Welten der Oper und des Tangos.
Der in Le Cannet bei Cannes geborene Akkordeonist und Bandeonist Richard Galliano präsentierte beim Silvester- und Neujahrskonzert Perlen des Tango Nuevo des Urvaters Astor Piazolla sowie eigene Kompositionen wie zum Beispiel den zauberhaften «Valse à Margaux» oder «Oblivion», welches er für Akkordeon und Streichorchester schrieb. Kontrastierend zu diesen melancholischen, sublimen Klängen bezauberte die aus Bulgarien stammende und in Zürich lebende Mezzosopranistin Vesselina Kasarova mit neapolitanischen Volksliedern und Auszügen aus Opernarien. Kräftig, beschwingt und ausdrucksvoll interpretierte sie diese Auswahl an Lieblingsstücken und schuf damit ein leidenschaftliches Gegengewicht zu der kunstvollen Melancholie Gallianos. Zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester unter der eleganten Leitung von Willi Zimmermann vollbrachten sie das Kunststück, die Töne so leicht und luftig schweben zu lassen, dass man sich an einem Sommertag in einem französischen Straßencafé oder am Strand einer italienischen Meeresbucht wähnte, während draussen die Schneeflocken des Winters umherwirbelten. ls