Der beliebte Kinderliedermacher Andrew Bond präsentiert seine Exklusiv-Produktion «Von der Quelle bis zum Meer».
TEXT CORINNE HOLTZ

Eigentlich sollte Musik ein Breitensport sein. Musik tut gut und stiftet Frieden. Andrew Bond hat eine Philosophie und sein Erfolg gibt ihm recht. Kinderaugen leuchten, Münder wachen auf, Erwachsene stimmen ein. Quer durch die Deutschschweiz animiert Andrew Bond seit über 20 Jahren zum Singen durch Mitsingen. Unter freiem Himmel, in Kirchen, im Hallenstadion.

Angefangen hat alles mit Bonds Pflichten als Teilzeithausmann mit zwei Kindern. Sein Hobby, Lieder singen und dazu Gitarre spielen, wird Teil des Familienalltags. Im Dezember etwa geht es zum Teigkneten und Backen in die Küche. Grittibänzen und Weihnachtsguetzli stehen auf der Tagesordnung.

«Es kann doch nicht sein, dass es zu solchen Ritualen keine entsprechenden Lieder gibt.» Also loslegen und erste Lieder für den Hausgebrauch erfinden. Daraus wird 1998 Andrew Bonds erste CD «Zimetschtern han i gern» in einer Auflage für den Freundeskreis. Bis heute hat sich das Album, seinerzeit auch vom Lehrmittelverlag veröffentlicht, 100 000-mal verkauft.

«Kein Kind möchte eine Stunde lang zuschauen, was ein älterer Herr alles schön spielt und singt. Kinder möchten beteiligt sein», sagt Bond. Er selbst war einbezogen in das wechselvolle Leben seiner Eltern, wuchs im Kongo und in England auf und zog mit zwölf Jahren nach Wädenswil.

Dort leitete der studierte Theologe in den 1980er-Jahren ein Jugendhaus, unterrichtete über Jahre Musik und Religion an der Oberstufe und engagierte sich in der Aus- und Weiterbildung für Lehrpersonen. Sein Hobby hat er von Kindsbeinen an gepflegt und war stets mit der Gitarre unterwegs, um aus dem Stand mit anderen zusammen ein Lied anzustimmen.

Diesen Sommer arbeitete Andrew Bond an dem exklusiv für das Kinderkonzert entstehenden Programm. «Von der Quelle bis zum Meer» erzählt die Geschichte eines Regentropfens entlang von Bestsellern aus Klassik und eigener Produktion. Mit dabei ist der unsterbliche Klang von Moldau und Donau, in Töne gesetzt von Bedrich Smetana und Johann Strauss Sohn, der Schwan aus Camille Saint-Saëns «Karneval der Tiere» und Georg Friedrich Händels Rigaudon aus der «Wassermusik» Suite Nr. 3.

Konzerte für Kinder sind bei Bond immer auch Konzerte mit den Kindern und ihren Begleitpersonen. Haben Sie schon einmal bei einer Uraufführung mitwirken dürfen? Das Titellied «Vo dä Quälle bis zum Meer» braucht die Stimmen aller Anwesenden. Bei den Bond-Hits «Schiff ahoi» und «Zwei Delfin» gibt es selbst für Eingeweihte Neues zu hören. Der Bühnenmusiker Herman Schmidt hat sie für das Konzert mit dem ZKO eigens arrangiert. «Ich geniesse es sehr, mit einem grossartigen Orchester in einem gediegenen Rahmen Musik zu machen», sagt Andrew Bond und gesteht: «Ich bin jetzt schon nervös, dass ich an einer Stelle Querflöte spielen werde.»

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