Für das ZKO war es eine besondere Ehre, das Eröffnungskonzert des Festivals «Focus Contemporary: Zürich-West» spielen zu dürfen. Entsprechend gespannt wurde das Konzert erwartet – sowohl im Orchester als auch vom Publikum. Bei den Besuchern kam das Programm zeitgenössischer Musik sehr gut an: Die Stücke wurden begeistert aufgenommen und der anwesende Komponist Klaus Lang bekam grossen Applaus.

«East meets West & West meets East» – wenn der Osten auf den Westen trifft und umgekehrt: Das Konzert im ZKO-Haus verbindet. Einerseits das ZKO als Orchester aus dem Osten der Stadt Zürich mit dem westlichen Stadtteil, wo die weiteren Konzerte des Festivals «Focus Contemporary: Zürich-West» stattfinden. Andererseits auch die typisch westliche Musik mit östlichen Klängen. Werke von Komponisten aus unterschiedlichsten Ländern führten die Besucher auf eine Art musikalische Weltreise.

«Focus Contemporary: Zürich-West» Einführung
Einführung von Peter Révai mit Roland Kluttig (l.) und Klaus Lang (r.)

Er selbst sei eigentlich in der Klassik verwurzelt, erklärte der Dirigent Roland Kluttig anlässlich der Einführungsveranstaltung vor dem Konzert. «Bei Konzerten geht es jedoch um den Klang, nicht um die eigene Herkunft. Unser heutiges Programm finde ich sehr spannend!» Musikwissenschafter Peter Révai hatte sowohl den Dirigenten als auch den Komponisten Klaus Lang zum Gespräch eingeladen. Mit viel Humor brachten sie dem Publikum die Werke näher.

Ebenso schien das Konzert viel Spass zu machen: Während den Stücken blitzte immer wieder der Schalk auf, man sah lachende Gesichter im Orchester. Trotzdem erforderte der Abend viel Konzentration vonseiten der Musiker. Konzertmeister Willi Zimmermann meinte dazu: «Die Werke gefallen mir sehr gut, doch sie sind auch anspruchsvoll, etwa wenn das ganze Stück in ‹triple piano›, also leiser als pianissimo, gespielt wird. Da müssen wir uns gut konzentrieren.»

Besonders erwartet wurde «vier gefässe. staub. licht», ein Werk von Klaus Lang, das an diesem Abend seine Schweizer Erstaufführung erlebte. Wie Klaus Lang selbst in der Einführung erwähnte, bezieht sich das Stück auf den Maler Giorgio Morandi, der ganz schlichte Motive gewählt und davon Stillleben gemalt hatte. In der Musik war das Stillleben schon beinahe fühlbar und man konnte sich bestens vorstellen, wie in den Bildern das Licht auf die einfachen Gegenstände fällt. Nach dem Konzert war Klaus Lang dann auch sehr zufrieden: «Die Zusammenarbeit mit dem Orchester und dem Dirigent war wunderbar.»

Auch beim Publikum kam das Programm sehr gut an. «Ich fand den Abend wirklich gut», schwärmte Konzertbesucherin Susanne Buser. «Es war unglaublich spannend. Die Stücke waren so unterschiedlich, auch wenn immer die gleiche Besetzung spielte.» Ebenso hingerissen war Ribal Molaeb: «Ich liebe zeitgenössische Musik! Es sollte viel öfter solche Konzerte geben.» Da haben wir gute Nachrichten: Es war bestimmt nicht das letzte Konzert, an dem das ZKO zeitgenössische Musik spielt …

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