Das erste Kammermusikkonzert der Saison 2019/20 verbindet die europäische Klassiktradition mit dem südamerikanischen Tango. Zu Beginn des neuen Jahres stehen dann zwei Bläser im Mittelpunkt.

Spätestens am 19. Januar 2020 sollte man sich wieder im ZKO-Haus einfinden, denn dann steht Oboist Roman Schmid gemeinsam mit fünf Musikerinnen und Musikern auf der Bühne. Mit den Violinistinnen Kio Seiler und Jana Karsko sowie dem Cellisten Nicola Mosca hat er bereits früher diverse Kammermusikprogramme mit barocken Werken bestritten. «Wir teilen eine Leidenschaft für historische Instrumente», sagt Roman Schmid, der Mozarts Oboenquartett in F-Dur auf einer historisch- klassischen Oboe spielen wird. Mozart schöpfte die neuen Klangmöglichkeiten dieses Instruments, das auf die Barockoboe folgte, voll aus. Da er sein Oboenquartett ausserdem für den von ihm hochgeschätzten Oboisten Friedrich Ramm schrieb, sparte er nicht an virtuosen Passagen und experimentierte im dritten Satz gar mit polyrhythmischen Elementen. Hier handelte es sich zweifellos um einen Faschingsscherz Mozarts, der Ramm beim damals üblichen Vom-Blatt-Spielen aus der Bahn werfen sollte. Roman Schmid wird sich davon nicht verunsichern lassen – lehnt sich allerdings danach zurück, wenn seine Streicherkollegen Beethovens Streichquartett in F-Dur vorstellen.

Wie das Oboenquartett, so schrieb Mozart auch sein Hornquintett für einen Bläser, der zu seinem engeren Freundeskreis gehörte: den Hornisten Joseph Leutgeb. Mozart komponierte mehrfach für den Bekannten der Familie und liess sich auch hier gelegentliche Scherze, wie aufmunternde Worte zu einer besonders schweren Stelle, nicht nehmen. Dem Publikum wird bei diesem Werk wohl vor allem die originelle Streicherbesetzung mit zwei Bratschen auffallen, welche die dunklen und weichen Schattierungen des Klangs ausloten. sp

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