33 Jahre lang hat Asa Konishi-Jankowsa dem Zürcher Kammerorchester die Treue gehalten und viele Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren Geigenkünsten begeistert. Am nächsten Samstag steht die gebürtige Japanerin nun das letzte Mal mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne.

Der 13. April 2019 – dieses Datum hat für die ZKO-Violinistin Asa Jankowska eine besondere Bedeutung. Nicht nur feiert sie diesen Samstag ihren 64. Geburtstag, sie spielt dann auch zum letzten Mal gemeinsam mit dem Zürcher Kammerorchester auf der Bühne der Tonhalle Maag. Nach 33 ereignisreichen Jahren beim ZKO geht Asa im Mai in Pension.

Ihre ganze Familie hat die Japanerin zu ihrem letzten Konzert mit dem ZKO eingeladen, sogar der 10 Monate alte Enkel ist dabei. «Wir feiern alle zusammen, nach dem Konzert können wir vielleicht ‹Kampai› machen», sagt Asa und meint damit das Anstossen auf Geburtstag und Pensionierung. Letztere stimmt die Musikerin natürlich auch etwas wehmütig: «Es ist nun Zeit, dass ich gehe – leider. Ich bin aber sehr dankbar für alles, was ich hier erlebt habe», sagt sie.

Ich bin sehr dankbar für alles, was ich beim ZKO erlebt habe.

Wenn der Wind dreht

Sie erinnert sich noch gut an die vielen Bewerberinnen und Bewerber, die 1986 zum Probespiel kamen, aus dem sie schliesslich als Orchestermitglied hervorging. Nachdem sie eine passende Wohnung gefunden hatte, folgte ihr die ganze Familie in die Schweiz – ein neuer Lebensabschnitt hatte begonnen. Das Orchester war bereits damals sehr international. «Edmond de Stoutz war der Überzeugung, dass es ideal ist, wenn verschiedene Länder zusammenkommen und miteinander spielen. Mit dieser Philosophie war ich einverstanden», sagt Asa. Überhaupt erinnert sie sich gerne an die Zeit, als der Gründer des ZKO noch als Dirigent wirkte: «Wir machten sehr farbige Musik, der Ton war reich und voll.» Über die Jahre prägten zahlreiche neue Dirigenten und Musiker das Orchester. «Manchmal war es schwer, unsere Gewohnheiten wieder zu ändern. Die Wechsel kamen wie Winde oder Stürme – als Orchester mussten wir stets darauf vorbereitet sein. Letzten Endes hat uns dies aber stets wach gehalten und flexibel gemacht», erzählt Asa.

Familiengeschichten

Doch Veränderung kam nicht nur in Form wechselnder musikalischer Leiter, sondern fand auch in den Orchesterreihen selbst statt. «Man wächst im Orchester», sagt Asa. «Früher gehörte ich zu den Jüngeren und jetzt bin ich unter den Ältesten. Wir tauschen alle irgendwann die Plätze – so wie es Kinder und Eltern tun», meint Asa. Es sei schön gewesen, Teil dieses Prozesses zu sein und zunehmend mehr Verständnis füreinander zu entwickeln. «Kinder verstehen die Eltern oftmals noch nicht. Wenn sie dann aber selbst erwachsen sind, können sie plötzlich nachvollziehen, wie die eigenen Eltern damals gedacht haben.» Am Ende der eigenen Karriere blicke man auch mit ganz anderen Augen auf die neue Generation: «Ich sehe mich dann so, wie ich früher war», sagt Asa. Nun aber sei der Zeitpunkt gekommen, sich zurückzuziehen und den Jüngeren die Bühne zu überlassen.

Wir tauschen alle irgendwann die Plätze – so wie es Kinder und Eltern tun.

Langweilig wird es Asa sicher auch in ihrer Pensionszeit nicht. Ihr Plan Nr. 1 für die Zeit danach: Babysitten. Asa freut sich sehr, nun viel Zeit mit ihren drei Enkelkindern – das vierte ist unterwegs – verbringen zu können. Und: «Wenn jemand möchte, dann gebe ich gerne auch weiterhin privat Konzerte.»

Im Namen des ganzen ZKO bedanken wir uns herzlich bei Dir, Asa für die vielen gemeinsamen Jahre, in denen Du das Gesicht des ZKO entscheidend mitgeprägt hat! Wir wünschen alles Gute für Deine Zukunft!

Goodbye Asa
Goodbye Asa

 

BEITRAG TEILEN