Der Konzeptkünstler, Musiker und Unternehmer Dieter Meier ist zu Gast in Daniel Hopes «Director’s Cut».

Über zehn Jahre lang gingen die Menschen in Kassel über eine Platte zur Arbeit, auf die Dieter Meier geschrieben hatte: «Am 23. März 1994 von 15:00–16:00 wird Dieter Meier auf dieser Platte stehen.» Angebracht hatte er sie 1972 zur documenta, eine Ausstellung Moderner Kunst. Als er sein Versprechen dann einlöste, reisten Besucher aus der ganzen Welt an, um den Mann zu sehen, der die Menschen allein durch seine Ankündigung jeden Tag an die Vergänglichkeit des Daseins und die Zufälligkeit des Augenblicks erinnerte. Im ZKO-Haus ist noch keine Tafel angebracht, darum sei es an dieser Stelle vermerkt: «Am 20. November 2017 ab 20:00 wird Dieter Meier sich hier dem ‹Director’s Cut› von Daniel Hope stellen.»

«Das Besondere an Meier ist, dass er sogar die Ökonomie zur Kunst erhoben hat.»

Musik ist genau das Thema des Schweizer Konzeptkünstlers. Grosse Erfolge hat er mit seiner Band Yello gefeiert, der Song «The Race» war sogar Titelmelodie der Musiksendung «Formel Eins». 2014 hat er sein erstes Soloalbum vorgestellt und noch immer tüftelt er an neuen Klängen. Das Besondere an Meier ist, dass er sogar die Ökonomie zur Kunst erhoben hat. So ist er unter anderem Teilhaber an einer Firma für digitale Mischpulte, hat eine gigantische Rinderzucht, unterhält das Restaurant «Bärengasse» in Zürich und hält Anteile an zahlreichen Unternehmen. Sein Vermögen beläuft sich auf viele Millionen Schweizer Franken.

Daniel Hope und Dieter Meier werden den Werdegang des Selfmademans Revue passieren lassen: vom Jurastudium über seine erste Anstellung bei einer Bank und das Leben als Berufspokerspieler. Meier sorgte bereits 1971 für Aufsehen, als er allen Passanten in New York eine Quittung über einen US-Dollar ausstellte, die zu ihm die Worte «Yes» oder «No» sagten. Meier selber werden diese zwei Worte im «Director’s Cut» kaum reichen. Sein Gesprächspartner Daniel Hope wird vielmehr versuchen, ihm grosse Geschichten zu entlocken.

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