Intime Momente und grosse Musik

Von der Wiener Klassik bis in die heutige Zeit ist das Streichquartett in der Besetzung aus zwei Violinen, Bratsche und Violoncello die bedeutendste Gattung der Kammermusik. Haydn gilt als einer der Begründer dieser Gattung — so schrieb er innerhalb von 50 Jahren fast 70 Exemplare. Seine Quartette sind zweifellos elaboriert, schon zu Lebzeiten wurde er für die trickreiche Motivführung bewundert.

In der Romantik erfüllte das Streichquartett abseits von geistiger Grübelei eine noch ganz andere Funktion: subjektiver Gefühlsausdruck. Dies ist auch bei Mendelssohns f-Moll-Quartett der Fall, wo zu Beginn bereits die wilden Vibrationen als Ausdruck grösster Verzweiflung gedeutet werden können.
Auch das Adagio gleicht einem leidenschaftlichen und zugleich innigen Trauergesang, womit der Komponist seiner kurz zuvor verstorbenen Schwester Fanny Tribut zollt. Dass Mendelssohn zwei Monate nach Fertigstellung der Komposition selbst verstarb, verleiht der Komposition eine weitere tragische Note. So gehört dieses letzte Werk, das Felix Mendelssohn hinterliess, zum Eindrücklichsten der gesamten Streichquartettfamilie.

Joseph Haydn Streichquartett B-Dur, op. 64/3, Hob. III:67
Felix Mendelssohn
Streichquartett Nr. 6 f-Moll, op. 80

Simon Wiener (Violine)
Jana Karsko (Violine)
Frauke Tometten Molino (Viola)
Anna Tyka Nyffenegger (Violoncello)

Ticketpreis: CHF 50

Weitere Kammermusik-Konzerte in dieser Saison:
– Nel dolce dell’oblio, 11. Januar 2026, 11.00 Uhr, ZKO-Haus
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– Take Five, 26. April 2026, 11.00 Uhr, ZKO-Haus
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Frauke Tometten Molino © Nikolaj Lund