Der Vertriebsleiter bei Swiss Life, Thomas Bahc, ist seit letztem November Präsident des ZKO-Vereins. Warum er diesen Posten angenommen hat und wo er das Orchester in den nächsten Jahren sieht, lesen Sie im Interview.

Das ZKO hat bereits einen Intendanten und einen Music Director – warum auch noch einen Präsidenten?

Das ist zunächst einmal Vorgabe der Vereinsordnung. Ich leite Sitzungen und lege gemeinsam mit dem Vorstand die Strategie fest. Gemeinsam tragen wir die Verantwortung für das ZKO. Wir überlegen uns, was finanziell möglich ist, was die Partner, Gönner und vor allem die Kunden erwarten, und wo das ZKO in drei Jahren stehen soll. Dabei profitiere ich von einer gewissen Aussensicht. Ich bin der, der auch mal böse Fragen stellen darf.

Was funktioniert beim ZKO anders als in einer grossen Versicherung?

Sowohl in der Versicherung als auch beim ZKO arbeite ich mit Menschen. Es geht immer um dasselbe: Sinnhaftigkeit rüberzubringen, mit den Mitarbeitern darüber nachzudenken, warum wir etwas tun. Da kann ich relativ viel adaptieren. Als Kulturbetrieb ist das ZKO aber um einiges familiärer.

Wo möchtest du mit dem ZKO hin?

Mein Ziel ist, dass wir punkto Publikumsakzeptanz die absolute Nummer 1 in Zürich werden. Ich träume von Schlagzeilen wie «ZKO wieder einmal Innovationsleader» oder «ZKO erneut erfolgreich im In- und Ausland». Ausserdem liegt es mir am Herzen, die Generationen zu verbinden. Das ist der eigentliche Grund, weshalb ich den Posten angenommen habe. Musik ist Leidenschaft pur und es lohnt sich, diese weiterzugeben. Natürlich kommen junge Menschen nicht von alleine auf die Idee, ein klassisches Konzert zu besuchen. Man muss die Musik zu ihnen bringen – auch mit den digitalen Möglichkeiten. Als meine 20-jährigen Zwillinge ein Video aus einem ZKO-Konzert sahen, wo mit Licht und Tanz experimentiert wurde, meinten sie: «Boah, das ist ja ganz was anderes …»

Als Versicherungsexperte erlebst du tagtäglich die menschliche Sehnsucht nach Sicherheit. Warum müssen nun sogar klassische Orchester Experimente, etwa mit anderen Kunstformen, wagen?

Klar, die Leute wollen von uns als Versicherung in erster Linie Sicherheit. Genauso wollen sie aber auch, dass wir mit der Zeit gehen und neue Produkte und Lösungen entwickeln. Es gibt überall Traditionalisten und Innovatoren – wichtig ist es, die richtige Balance zu finden. Beim ZKO heisst das: das klassische Konzertformat weiter pflegen, aber auch immer wieder Neues ausprobieren und den hervorragenden Brand im In- und Ausland noch besser positionieren. sp

Das Interview lesen Sie auch im aktuellen OPUS.

BEITRAG TEILEN